Aggres­sio­nen bei Pfle­ge- und Adoptivkindern

Lei­der haben Pfle­ge- und Adop­tiv­kin­der manch­mal mit uner­war­tet star­ken Aggres­sio­nen zu kämp­fen. Aus schein­bar nich­ti­gen Anläs­sen ent­ste­hen mas­si­ve Eska­la­tio­nen, denen vie­le Eltern hilf­los gegen­über­ste­hen. Auf die­ser Sei­te fin­den Sie eine Rei­he von Pra­xis­tipps, wie Sie mit star­ken Aggres­sio­nen Ihrer Pfle­ge- und Adop­tiv­kin­der umge­hen und die Situa­ti­on bewäl­ti­gen können.

Viel­leicht haben Sie auch das Gefühl, dass Sie der Situa­ti­on nicht mehr gewach­sen sind? Dann nut­zen Sie ger­ne unse­re kos­ten­lo­se Sprech­stun­de, bei der wir Ihnen wei­te­re Tipps und Hil­fen geben können!

Rich­ti­ges Ver­hal­ten in der Eskalation

  1. In der aku­ten Kri­se besteht die Gefahr der mas­si­ven Eska­la­ti­on. Sobald Sie bemer­ken, dass alles auf eine Eska­la­ti­on hin­aus­läuft, gilt als obers­tes Gebot: Las­sen Sie sich auf kei­nen Fall vom Kind beein­dru­cken! Blei­ben Sie ruhig! Von außen soll­te man Ihnen kei­nen Ärger ansehen!
  2. Stei­gen Sie inhalt­lich sofort aus der Situa­ti­on aus, indem Sie nicht mehr auf die nega­ti­ven Ver­hal­tens­wei­sen des Kin­des reagie­ren, freund­lich und zuge­wandt blei­ben und/oder einer neu­tra­len Tätig­keit nach­ge­hen und/oder das Kind ablen­ken. Wich­tig ist es “kein Öl mehr ins Feu­er zu gie­ßen”, son­dern zu dees­ka­lie­ren und mög­lichst bald mit dem Kind gemein­sam aus der kri­ti­schen Situa­ti­on herauszukommen.
  3. Wich­tig hier­bei ist, dass Sie nicht nur mit dem Reden auf­hö­ren, son­dern dass Ihnen äußer­lich kei­ne Erre­gung oder Ärger mehr anzu­se­hen sein darf. Ach­ten Sie des­halb vor allem auf Ihre Gesichts­mi­mik, aber auch auf Ihre Bewe­gun­gen – nichts darf auf ein “Genervt­sein” hinweisen.
  4. Wenn Ihnen dies nicht gelingt, so ver­las­sen Sie bes­ser den Raum oder viel­leicht sogar die Woh­nung, am bes­ten unter einem plau­si­blen Vor­wand (Tele­fo­nat, Ein­kau­fen, Müll run­ter­brin­gen, etwas aus dem Auto holen etc.). Wich­tig hier­bei ist wie­der: Las­sen Sie sich Ihre Ver­är­ge­rung nicht anmer­ken – Sei­en Sie so natür­lich wie möglich.
  5. Ver­su­chen Sie, sobald es geht, wie­der posi­tiv, ein­fühl­sam und zuge­wandt auf das Kind zuzu­ge­hen, damit es sich nicht in sei­nem eigent­li­chen Kum­mer allein fühlt. Häu­fig hilft es schon, wenn Sie auf die nega­ti­ven Ver­hal­tens­wei­sen, die nega­ti­ven Aus­sprü­che und auf die Pro­vo­ka­tio­nen ein­fach nicht mehr nega­tiv reagieren.

Ihr jugend­li­ches Kind demo­liert die Wohnung

  1. Wäh­rend der “Demo­lie­rungs­si­tua­ti­on”, machen Sie am bes­ten gar nichts, denn: “Mit Betrun­ke­nen schließt man kei­ne Ver­trä­ge”.
  2. Beob­ach­ten Sie das Kind genau. Meis­tens tun die Kin­der gar nichts wirk­lich Schlim­mes (die Büs­te aus Mar­mor bleibt unver­sehrt), aber es wer­den lau­ter ein­drucks­vol­le Din­ge bewegt oder geschmis­sen, wie z.B.: gro­ße Plas­tik­wan­nen. Das schep­pert, macht Krach und ist sehr ein­drucks­voll – wenn man sich beein­dru­cken lässt.
  3. Am bes­ten ver­las­sen Sie unter einem Vor­wand und sehr natür­lich die “Büh­ne”, denn sobald Sie nicht mehr da sind, wird das Kind mit sei­ner Kraft­de­mons­tra­ti­on bald auf­hö­ren. Nichts ist lang­wei­li­ger als eine “Show ohne Publikum”.
  4. Bevor Sie gehen, soll­ten Sie Ihr Kind rich­tig ein­schät­zen – müs­sen Sie bestimm­te Räu­me abschlie­ßen oder über­tritt Ihr Kind bestimm­te Gren­zen nicht?